Safer Use: So genießt Du Cannabis mit minimalen Risiken

Cannabiskonsum ist nicht ohne Risiken – doch mit der richtigen Herangehensweise lassen sich viele davon minimieren. Wenn Du verantwortungsvoll und informiert an die Sache herangehst, kannst Du die positiven Effekte von Cannabis genießen und gleichzeitig Gefahren für Deine Gesundheit reduzieren.

Kenn Dein Gras: Qualität und Inhaltsstoffe checken

Bevor Du loslegst, solltest Du wissen, was in Deinem Cannabis steckt. Achte auf Qualität: Verwende nur sauberes, ungestrecktes Gras ohne Schimmel oder Verunreinigungen. Prüfe Dein Cannabis genau mit Auge und Nase. Gutes Gras riecht aromatisch, sieht gleichmäßig aus und fühlt sich weder zu feucht noch zu trocken an.

Informiere Dich zudem über den THC- und CBD-Gehalt Deiner Sorte, um die Wirkung besser einschätzen zu können. Hilfreich sind Schnelltests, die den THC-Gehalt anzeigen. Auch Angaben von Verkäufern oder Herstellern können Anhaltspunkte liefern. Generell gilt: Je höher der THC-Gehalt, desto intensiver und risikoreicher ist meist der Rausch.

Die richtige Dosis: Weniger ist oft mehr

Starte immer mit einer niedrigen Dosis und taste Dich langsam heran. Eine Faustregel besagt: „Start low, go slow“. Warte nach den ersten Zügen eine Weile ab, bevor Du nachdosierst. Die Wirkung setzt oft zeitverzögert ein.

Bei Esswaren solltest Du besonders vorsichtig sein und genügend Zeit einplanen, bis die Wirkung einsetzt. Edibles wirken oft stärker und länger als inhaliertes Cannabis. Steigere Dich nur, wenn Du Deine persönliche Verträglichkeit kennst. Bedenke auch, dass sich mit der Zeit eine Toleranz aufbauen kann und Du dann mehr brauchst für den gleichen Effekt.

Gesunde Konsumformen: Schone Deine Atemwege

Bevorzuge Verdampfer gegenüber Joints oder Pfeifen. Beim Vaporisieren entstehen weniger Schadstoffe als beim Verbrennen. Durch die niedrigeren Temperaturen bleiben mehr Wirkstoffe erhalten und Lunge und Bronchien werden geschont.

Wenn Du doch rauchst, nutze Aktivkohle Filter, um einen Teil der unerwünschten Stoffe herauszufiltern. Diese Spezialfilter binden Teile des Teer- und Rauchs, ohne das THC zu reduzieren. Auf Tabak solltest Du in jedem Fall verzichten, da dieser zusätzliche Schadstoffe enthält und das Suchtpotenzial erhöht.

Auf Set & Setting achten: Wann und wo Du konsumierst, ist entscheidend

Deine innere Einstellung (Set) und die äußeren Umstände (Setting) haben großen Einfluss auf Dein Rauscherlebnis. Konsumiere nur, wenn Du Dich körperlich und mental wohl fühlst und keine Vorbelastungen hast. Stress, Ängste oder Depressionen können sich verstärken.

Wähle eine sichere, entspannte Umgebung, in der Du Dich wohlfühlst und jederzeit Hilfe holen kannst, falls nötig. Meide stressige Situationen und riskante Orte wie den Straßenverkehr. Auch die Gesellschaft von vertrauten Menschen ist empfehlenswert, um im Notfall aufgefangen zu werden. Plane ausreichend Zeit für den Rausch ein und vermeide wichtige Termine oder Verpflichtungen.

Mischkonsum vermeiden: Gefährliche Wechselwirkungen umgehen

Alkohol und andere Drogen zusammen mit Cannabis einzunehmen, kann unberechenbare Folgen haben. Die Wirkungen verstärken sich oft gegenseitig und sind schwerer zu kontrollieren. Besonders riskant ist die Kombination mit Heroin, Kokain oder Psychopharmaka.

Auch mit Medikamenten solltest Du vorsichtig sein, um Komplikationen zu vermeiden. Cannabis kann die Wirkung vieler Arzneien beeinflussen, etwa von Schmerz-, Beruhigungs- oder Blutdruckmitteln. Frage im Zweifel Deinen Arzt um Rat.

Selbst vermeintlich harmlose Substanzen wie Koffein oder Nikotin können in Kombination mit Cannabis belastend wirken. Koffein verstärkt Unruhe und Herzrasen, Nikotin erhöht den Blutdruck und die Gefäßverengung. Verzichte daher am besten ganz auf Mischkonsum.

Dein Weg zum verantwortungsvollen Genuss

Mit diesen Safer-Use-Regeln kannst Du die Risiken beim Cannabiskonsum deutlich senken. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Cannabis ist keine harmlose Substanz und gerade für Jugendliche besonders gefährlich. Letztendlich ist ein Leben ohne Kiffen immer noch am sichersten.

Wenn Du merkst, dass Dein Konsum außer Kontrolle gerät, scheue Dich nicht, Dir Hilfe zu suchen. Fachstellen bieten anonyme Beratung und zeigen Wege aus der Abhängigkeit. Denn verantwortungsvoller Genuss heißt auch, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren.